Montag, 21. Mai 2012
Geuro für Griechenland
Es häufen sich die Befürworter einer Parallelwährung in Griechenland. Zwei Autoren des Handelsblattes machen einen handfesten Vorschlag:
"Die ND wird zum Kurs von 1:1 zum Euro eingeführt; danach wird der ND/Euro-Kurs als Marktpreis an den Geldmärkten bestimmt. Da die ND die schwächere Währung ist, bedarf es eines gesetzlichen Annahme- und Verwendungszwangs. Unbare inländische Zahlungen gelten zur Hälfte als in ND-Einheiten vereinbart und sind in ND zu erbringen. Das gilt gleichermaßen für die Bezahlung von Waren, Dienstleistungen, Steuern und Arbeitsleistungen. Der vorgeschriebene Anteil der ND-Verwendung sichert, dass es eine ständige Nachfrage von Unternehmen und Bevölkerung nach ND gibt."
(siehe Handelsblatt vom 21. Mai 2012)
Einen ähnlichen Vorschlag macht auch der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der die Einführung eines "Geuro" vorschlägt. Darüber berichtet Spiegel Online. Zufällig heißt der Chefvolkswirt so wie einer der beiden Autoren des Expressgeldes.
Die Vorschläge gehen alle in Richtung einer deutlich abgewerteten Zweitwährung. Keiner der Volkswirte denkt bislang an einen Umlauf-Impuls zur Beschleunigung der Umlaufgeschwindigkeit. Eine permanente Abwertung hätte sicherlich einen ähnlichen Effekt, doch werden die negativen Folgewirkungen kaum bedacht.
Immerhin: Notsituationen wecken die Fantasie der Volkswirte. Es muss die Situation allerdings genau beobachtet werden, damit eine Lösung entsteht, die für die Griechen am verträglichsten ist.