Die Verschuldung des japanischen Staates liegt mittlerweile bei 200 Prozent des Bruttosozialprodukts. Das Wachstum der Schulden geht unaufhaltsam weiter, während die Wirtschaftsleistung im Rekordtempo schrumpft. Die Ratingagentur Moody's hat im Mai 2009 die Kreditwürdigkeit Japans um zwei Stufen gesenkt (auf Aa2). Das heißt, dass die Agentur das Pleiterisiko Japans als höher einschätzt! Trotzdem kaufen japanische Sparer weiterhin japanische Staatsanleihen. Noch, wohlbemerkt. Sollte Japan ins Trudeln geraten, wäre das für die Weltwirtschaft eine Katastrophe, denn auch die USA, England und viele andere Länder stehen bereits am Abgrund ihrer selbsterzeugten Schuldenspirale. Auch Deutschland und die Eurozone stehen nicht besonders gut da.
Die große Frage ist natürlich, wann es gefährlich wird. Solange die Sparer Staatsanleihen kaufen, ist noch alles in Ordnung. Auch die Überkapazitäten der Industrien begrenzen derzeit noch das Risiko einer Hyperinflation. Diese Überkapazitäten werden jedoch durch die Kaufzurückhaltung weltweit Schritt für Schritt abgebaut. Wie lange geht dieser Schrumpfungsprozess noch? Ein Jahr? Drei Jahre? Sieben Jahre? Zehn Jahre?
Kurzfristig sollte man nicht in Panik ausbrechen, so schnell sinkt die Titanic nicht, andererseits sollte man wachsam bleiben, denn ewig wird die Schuldensause nicht mehr weitergehen können.
Zur Vertiefung empfohlen: "Die Weltwirtschaftskrise als Schuldenkrise" von Tomasz Konicz auf Heise.de